In Leipzig

bei Andreas Gursky:

Irgendwie passt der Glasklotz des neuen MdbK nicht so recht in das historische Zentrum Leipzigs. Aber drinnen ist alles Funktion.

Reflektierendes Glas

Vielleicht hat es Gursky ja so gewollt: Damit nicht zu viele Bilder von ihm durchs WEB wabern, spiegeln sich in seinen Bildern (besonders in den dunklen) immer Betrachter und Raum. Dadurch entstehen irgendwie neue Bilder.
Die großen und aufwändig gedruckten Bilder sind durch das Glas natürlich auch noch anders geschützt.


Vor dem MdbK suchten und besuchten wir "unser" Leipzig. In der Mariannenstraße steht die 40 noch und ist gut in Schuss. Einige Nachbarhäuser sind nicht mehr da. Aber insgesamt macht das Viertel "Neustädter Markt" einen angenehmen, jungen Eindruck.

Philine's erste Wohnung fanden wir leider nicht. Viel wurde verändert und gebaut. Z.B. fließt die Pleiße (sogar ansehnlich) wieder offen durch die Stadt.

Philine wohnte viele Jahre in der Nähe der Russischen Kirche. Das Haus aber gibt es wohl nicht mehr. Da wird nun wie wild neu gebaut.
Die Kirche hat für uns beide Erinnerungs-Wert: Philine arbeitete zu russischer und byzantinischer Kunst und Micha Jaenisch (siehe Moneron 1989) hatte mit der Restauration dieser Kirche zu tun. Für ihn fotografierte ich mal - auch oben an der Kuppel und in die umgebende Landschaft. Vielleicht ist da ja Philine's Haus zu sehen...

Park

mit Gedenken

Und noch ein anderer "Kreis" entsteht: Philine arbeitete später zur Euthanasie in der Zeit des Faschismus. In dem Park war früher ein Friedhof, wo über 500 ermordete Kinder begraben wurden.
Leipzig spielte in diesem furchtbaren "Programm" der deutschen "Wissenschaft" eine ziemlich bedeutsame Rolle.

Eine kleine Hecken-Allee mit Gedenkplatten erinnert an diese Morde - und Philine an ihre Arbeit...

30. Mai 2021