Gletscher-Wasserfall

Nord-westlich der Chaldeschala kann über Chalde gut zum 2722 Meter hohen Schkhunderi-Pass gewandert werden.

Mein Ziel war nicht das im anderen Tal liegende Adischi, sondern der nach dem Ort benannte Gletscher. Vom "Schönen Rücken" aus hatte ich einen ziemlich hoch aussehenden Wasserfall im Gletscher ausgemacht.

 

Israelischer Tag

Der Weg ist ziemlich beliebt, Leute aus vielleicht 9 Nationen traf ich. Israel muss ziemlich menschenleer sein im Moment - an zwei Tagen waren an diesem Pass wohl über 70 aus diesem Land unterwegs. Viele Schulabsolventen nutzen die Zeit vor dem obligatorischen Wehrdienst (Männer 3 Jahre, Frauen 2 Jahre), um sich noch mal richtig frei fühlen zu können.

 

Endlich angekommen!

 

 

Und gleich zieht sich der Pass samt Gletscher zu. Donnernd entladen sich Gewitterwolken.

Die Kamera muss aber doch noch die obligate Serienaufnahme schießen.

Richtig vorbereitet darauf war ich nicht. Notdürftig konnte die Kamera mit einer Plastetüte geschützt werden - die Frontlinse musste danach aber ordentlich gereinigt werden.

 

Auf dem Lairli-Kamm bewegte ich mich noch knapp 1 1/2 Kilometer in Richtung der aufsteigenden schroffen Felswände und fand ein nettes Plätzchen für Zelt und Stativ.

 

Herrlicher Platz

für abend- und morgendliche Aufnahmen und die dazwischen liegende Nacht!

2825 Meter.

So hoch hab ich noch nie eine Nacht verbracht (Flugzeuge zählen nicht!).

 

 

Leider verzogen sich die Wolken - und mit ihnen das erhoffte dramatische Licht.

Für Zelt, Ausrüstung und mich war das ja angenehm, doch die ersehnten guten Bilder blieben aus:

 

Das Ziel der Sehnsucht!

Nach meiner Schätzung etwa 40 Meter hoch.

Alle paar Minuten lösen sich Eisblöcke oberhalb des Felsens und stürzen donnernd zerspringend auf die darunterliegenden Eiskegel.

 

Brot der DDR

Noch ein Blick auf meinen Weg auf dem "Schönen Rücken" und dann bricht die Nacht herein:

 

Uschba

In der wolkenlosen Frühe nach einer nicht sonderlich kalten Nacht fangen die beiden Gipfel des Uschba die ersten Sonnenstrahlen ein:

 

verkalkuliert

Die Sonne geht weiter nördlich auf - und erst viel später erhellt sie Gletscher und Wasserfall:

 

Nach einem letzten Bild mach ich mich auf den Rückweg.

 

Bisher ging alles glatt.

Aber die wohl über 25 kg Gepäck (Fotokoffer, Stativ, Zelt, Schlafsack, warme Sachen für die Nacht, Regenschütze, Essen und Getränkeflaschen...), die immer noch nicht eingelaufenen ledernen Bergstiefel und eine erbarmungslos knallende Sonne machten die ca. 14 Km nach unten mit vielleicht 800 Höhenmetern bis zur Straße Mestia-Uschguli am Ende zur Qual.

 

Glücklicherweise nahm mich dann noch eine Marschrutka mit nach Uschguli.

Völlig fertig rettete ich mich ins Café "Koshki".

Kaltes Fassbier und wohlschmeckende scharfe Fleischsuppe ... das lässt die schmerzenden Füße vergessen!

2. August 2016