Chalde

unzugänglicher geht es kaum

Auf den Karten wird der Ort englisch "Khalde" geschrieben - die Leute hier sprechen es aber so aus wie von mir geschrieben (eine Art eigenmächtig, unqualifizierte Eindeutschung).

 

Die Swanen konnten sich nie richtig mit bewaffneten Eindringlingen verstehen.

Zurückgezogen in unzugänglichen Tälern hielten sie ihre Traditionen und Gebräuche hoch.

Als die zaristische russische Armee endlich den ganzen Kaukasus erobern sollte, widersetzten sich die Swanen energisch.

Man erzählt, dass auch Chalde nicht eingenommen werden konnte. Daraufhin zogen zaristische Truppen ihre Kanonen (wahrscheinlich von Dawberi aus) über einen ehemals vorhandenen Weg über einen Bergkamm und positionierten die Geschütze auf dem gegenüberliegen Steilhang des Flüsschens Chaldeschala.

Aufgegeben haben die Chalder wohl nicht, aber alle Wehrtürmen sind seit dem nur noch Ruinen.

 

Als im Zweiten Weltkrieg die deutsche Offensive nördlich des Kaukasus nicht zu den Erdölquellen von Baku vordringen konnte, versuchten deutsche Truppen über den Kaukasus nach Georgien durchzubrechen, um vom Süden her Ascherbadschan erreichen zu können.

Die Swanen mochten die Deutschen auch nicht so sehr. Die Deutschen erreichten die Ebenen wohl nie - noch heute, so behaupten alte Leute geheimnisvoll, könne zurückgelassenes faschistisches Kriegsgerät zu Hauf in den Bergen gefunden werden.

 

Zurück zu heutigen, friedlicheren Zeiten:

In Chalde lebt im Winter niemand mehr. Aber sommers versorgt eine rührige Larissa mit ihren Helfern hervorragend die zahlreich vorbeiwandernden Touris.

 

2. August 2016